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AUSBLICK

Aktienmarktausblick: Neue Wachstumsfaktoren in volatilen Zeiten

Zölle, Handelskriege und militärische Konflikte bringen die Weltwirtschaft aus dem Tritt. Deshalb bleibt die Entwicklung der Aktienmärkte in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 ungewiss.

 

Erste Fortschritte bei den Zollverhandlungen mit Großbritannien, China und Indien haben die Märkte etwas beruhigt, aber da noch niemand weiß, wie die Handelsstrukturen am Ende aussehen und das US-Wachstum nachlässt, ist mit weiteren volatilen Marktphasen zu rechnen.

 

„Ich gehe davon aus, dass die Märkte in den nächsten Monaten sehr volatil bleiben werden, weil viele Unternehmen so lange nicht aktiv werden, bis sie einschätzen können, wie der globale Handel einmal aussehen wird“, sagt Aktienportfoliomanagerin Cheryl Frank. „Aber je klarer die neuen Handelsstrukturen werden, desto mehr werden sich die Märkte stabilisieren. Und dann werden auch neue Investmentchancen entstehen.“

 

Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich oft

 

Investoren können sich damit trösten, dass die Märkte schon früher mit zollbedingten Schwankungen zu kämpfen hatten. Es ist noch gar nicht so lange her. 2018, während der ersten Amtszeit von Präsident Trump, löste eine ganze Reihe neuer Zölle gegen China einen Handelskrieg aus, der die Märkte auf Berg- und Talfahrt schickte und die Schlagzeilen beherrschte – ganz ähnlich wie heute. Der S&P 500 Index verlor in diesem Jahr 4,4% an Wert. Aber da die Regierung Handelsabkommen schloss und die Konsumausgaben stabil blieben, folgte 2019 eine starke Erholung: Der Index stieg um 31,5%. 

Die Märkte erholten sich von der Handelsunsicherheit in Trumps erster Amtszeit

Ein Liniendiagramm zeigt die hypothetische Wertentwicklung einer Anlage von 1.000 US-Dollar vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2019, einem Zeitraum, in dem Trump in seiner ersten Amtszeit China und andere Länder mit Zöllen belegte. Die Abbildung zeigt, dass der hypothetische Wert der Anlage gegen Ende 2018 zwar auf bis zu 900 US-Dollar gefallen ist, danach aber auf ein Hoch von fast 1.250 US-Dollar Ende 2019 gestiegen ist – trotz der noch immer geltenden Zölle für China und andere Länder.

Die Ergebnisse der Vergangenheit sind kein Hinweis auf die künftige Performance.
Quellen: Capital Group, Bureau of Labor Statistics, Peterson Institute for International Economics, Standard & Poor’s. Wert einer hypothetischen Anlage in den S&P 500: Gesamtertrag des Index vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2019. Stand 10. März 2025. 

Natürlich sind die Ergebnisse der Vergangenheit kein Hinweis auf die künftige Performance. Heute sieht die Weltwirtschaft ganz anders aus als 2018, und die Handelsvolumina sind enorm gestiegen. Aber schon Mark Twain wusste: „Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich oft.“ Und jegliche weiteren Verhandlungsfortschritte könnten Aktien starken Auftrieb geben.

 

„Wie Trumps erste Amtszeit gezeigt hat, sind die Ergebnisse manchmal völlig anders, als die ersten Schlagzeilen vermuten lassen“, sagt Aktienportfoliomanager Martin Jacobs. „Als jemand, der überzeugt ist, dass die Märkte häufiger steigen als fallen, habe ich kein Problem mit der in diesem Jahr herrschenden Volatilität. Ich betrachte die Verzerrungen als Chance, in fantastische Unternehmen und mehrjährige Trends zu investieren, von denen ich überzeugt bin. So bereite ich die von mir gemanagten Portfolios für die nächsten Jahre vor. “

 

Multinationals werden multilokal

 

So wie sich die Märkte als stabil erwiesen haben, waren gut geführte Unternehmen fähig, sich selbst an die schwierigsten Umstände anzupassen. So schienen Multinationals besonders anfällig für die aktuellen Handelshemmnisse. Aber tatsächlich sind viele von ihnen gut aufgestellt, weil sie es schon einmal mit einem jahrelang problematischen Handelsumfeld zu tun hatten.

 

„Viele Multinationals entwickeln multilokale Ansätze und verlegen ihre Standorte näher an ihre Kunden“, sagt Aktienportfoliomanagerin Jody Jonsson.

 

Jüngstes Beispiel ist der deutsche Technologiekonzern Siemens, der für 190 Millionen US-Dollar eine Fabrik für elektronische Komponenten in Fort Worth in Texas gebaut hat. US-Unternehmen, die ihre Produkte traditionell in Übersee hergestellt haben, machen es genauso. Kürzlich kündigte Apple an, in den nächsten vier Jahren 500 Milliarden US-Dollar in Fertigungsstandorte in den USA zu investieren.

 

Das ist eine Möglichkeit, US-Zölle zu umgehen. „Wir haben gesehen, dass weltweit diversifizierte, multinationale Unternehmen die Flexibilität, die Ressourcen und die Managementkompetenz haben, um ihre Wettbewerbsposition zu verteidigen – selbst wenn der Boden unter ihren Füßen bebt“, erklärt Jonsson.

Viele Multinationals haben bereits einen Teil ihrer Fertigung in die USA verlagert

Ein Streudiagramm mit einer y-Achse, die den prozentualen Anteil der US-Verkäufe nach Herkunftsland angibt, und einer x-Achse, die den prozentualen Anteil der US-Verkäufe nach Zielland angibt, enthält eine Vielzahl von Nicht-US-Unternehmen, die als Punkte dargestellt sind. Eine diagonale Linie schneidet das Diagramm im 45-Grad-Winkel. Sie steht für das Niveau, bei dem der Prozentsatz der Verkäufe in die USA genau dem Prozentsatz der Verkäufe aus den USA entspricht. Links davon stehen Unternehmen, die in den USA produzieren und in die USA oder ins Ausland verkaufen und nicht von Zöllen betroffen sind. Rechts davon finden sich die von Zöllen betroffenen Unternehmen, also jene, die im Ausland produzieren und in die USA verkaufen.

Quellen: Capital Group, Redburn. Daten auf Grundlage interner Unternehmensschätzungen der Umsätze im Jahr 2023. Stand 31. Dezember 2023.

Aber sie sind nicht die Einzigen, die im aktuellen Umfeld erfolgreich sein können. Auch einige binnenorientierte Firmen sind gut aufgestellt, um die derzeitigen Herausforderungen zu verkraften. So hat der einst verhaltene Versorgersektor zuletzt neue Wachstumsfelder erschlossen. Wichtiger noch ist aber, dass inländische Versorger keinen Zöllen unterliegen und in Marktabschwüngen bislang eher stabil waren. „Einige Trends wie die größere Verbreitung von Elektrofahrzeugen, das Wachstum von Datenzentren und die Repatriierung eines Teils der Fertigung sorgen für einen Ausbau der Stromnetze, wie wir ihn seit 20 Jahren nicht mehr erlebt haben“, sagt Frank.

 

So hat der Atomstromanbieter Constellation Energy im Juni eine auf 20 Jahre ausgelegte Vereinbarung mit dem Technologieriesen Meta über die Belieferung von dessen Datenzentren in Illinois getroffen. Auch der Strom- und Erdgasversorger CenterPoint Energy berichtet über eine steigende Nachfrage nach seinen Leistungen, weil die Bevölkerung in Texas wächst und neue Datenzentren gebaut werden.

 

Frank, die davon ausgeht, dass die Marktspitze bald – anders als im letzten Jahr – nicht mehr nur aus Technologieriesen bestehen wird, sieht Investmentchancen bei bestimmten Unternehmen aus den Sektoren Finanzen, Industrie und Verteidigung, die von einigen Trends profitieren könnten, die sich gerade herausbilden.

 

Neue Faktoren für Wachstum außerhalb der USA

 

Neben den Unternehmen versuchen auch Regierungen, sich an die neue Weltordnung anzupassen. Der deutsche Kanzler Friedrich Merz sagte im März, dies sei ein „Koste es, was es wolle“-Moment für Europa. Deutschland, das für seine Haushaltsdisziplin bekannt ist,  kündigte ein großes Konjunkturprogramm mit den Schwerpunkten Verteidigung und Modernisierung der Infrastruktur an.

 

„Europa hat verstanden, dass es eine eigene Verteidigung aufbauen muss“, erklärt Aktienportfoliomanager Samir Parekh. „Davon dürften viele Unternehmen profitieren.“

 

Die Umsetzung des Programms wird zwar einige Zeit brauchen, aber es bringt Wachstumschancen für Unternehmen aus den Bereichen Verteidigung, Baustoffe und Infrastruktur mit sich. Außerdem scheint sich auch das aufsichtsrechtliche Umfeld zu verändern: Investitionen werden gefördert, und man zeigt sich offen für Veränderungen. Die europäischen Staats- und Regierungschefs sind entschlossen, das Wachstum zu beleben.

 

In Japan und Südkorea finden Unternehmensreformen statt, und es gibt Anzeichen für eine Stabilisierung in China. Auch dank des schwächeren US-Dollar haben sich Nicht-US-Aktien 2025 bislang sehr gut entwickelt. Bis zum 5. Juni haben MSCI Europe, MSCI EAFE und MSCI ACWI ex-USA besser abgeschnitten als der S&P 500 Index.

Nicht-US-Aktien haben die Führung übernommen

Ein Liniendiagramm zeigt die kumulierten Gesamterträge einiger Marktindizes vom 31. Dezember 2024 bis zum 31. Mai 2025. MSCI Europe Index: X,X%, MSCI China Index: X,X%, MSCI ACWI ex-USA Index: X,X%, MSCI Japan Index: X,X% und S&P 500 Index: X,X%.

Quellen: MSCI, RIMES, S&P Global. Daten bis zum 5. Juni 2025.

Sicherheit könnte ein Dauerthema sein

 

Da die USA und andere Länder ihre Handelsstrukturen und politischen Beziehungen neu ordnen, treffen Regierungen auf der ganzen Welt Maßnahmen, ihre Sicherheit zu verbessern, angefangen bei der Verteidigungsfähigkeit. Deutschland berichtete, dass das Ausgabenprogramm auch ein größeres Verteidigungsbudget vorsieht. Im Dezember 2024 genehmigte das japanische Kabinett eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts um 9,4%.

 

„Das Streben nach mehr Sicherheit geht über die Verteidigung hinaus und umfasst auch den Bedarf an zuverlässigen Energiequellen sowie stabiler Infrastruktur und Lieferketten“, so Parekh.

 

Sowohl die USA als auch Europa wollen ihre traditionellen Energiequellen ausbauen und zugleich die Entwicklung von Atomkraft und anderen Alternativen vorantreiben. Neben diesen Bestrebungen könnte auch die Konzentration auf Lieferketten- und Infrastruktursicherheit Wachstumschancen für die Industrie mit sich bringen. Beispielsweise haben der Weltkonzern Mitsubishi Heavy Industries in Japan, Siemens Energy in Deutschland und GE Vernova in den USA Produkte für Bereiche wie Stromerzeugung, Netzmodernisierung, Verteidigungssysteme und Cybersicherheit im Angebot.

Sicherheitsbedenken im Mittelpunkt

Ein Tabelle mit vier Spalten, die jeweils einen Sicherheitsbereich und Unternehmen enthalten, die entsprechende Leistungen anbieten. Im Bereich Nationale Sicherheit sind das beispielsweise RTX, Safran und Lockheed Martin. Für den Bereich Energiesicherheit sind TotalEnergies, GE Vernova und Iberdrola als Beispiele genannt. Für den Bereich Lieferkettensicherheit sind es Linde, Schneider Electric und Mitsubishi Heavy Industries, und für den Bereich Technische Sicherheit enthält die Tabelle die Unternehmen Apple, Motorola Solutions und Axon Enterprise.

Quellen: Capital Group, FactSet. Die genannten Unternehmen zählen zu den größten Akteuren in ihren jeweiligen Sektoren des MSCI All Country World Index und dienen als Beispiele für Firmen, die von Investitionen in die aufgeführten Bereiche profitieren können. Stand 31. Mai 2025.

Portfoliopositionierung für die Zukunft

 

Seit Jahresanfang – als die Märkte nach den US-Präsidentschaftswahlen enorm gestiegen sind und US-Tech-Riesen, die sich auf Künstliche Intelligenz konzentrieren, den Löwenanteil der Marktrenditen erzielten – hat sich das Investmentumfeld erheblich verändert. In den letzten Monaten sind die Risiken für Wirtschaft und Märkte gestiegen, aber es entstehen auch immer mehr Chancen. Nach Einschätzung von Cheryl Frank kommt es für langfristige Investoren darauf an, ihre Portfolios ausgewogen zu gestalten und flexibel zu bleiben.

 

„In diesem Jahr muss man besonders wendig sein“, sagt sie. „In Zeiten mit Verzerrungen strafen die Märkte in der Regel sowohl gute als auch schlechte Unternehmen ab. Deshalb erscheinen viele Unternehmen sehr billig. Ich werde diese Gelegenheiten nutzen und in jene investieren, von deren langfristigem Wert ich überzeugt bin. Das kann die Grundlage für hohe Erträge in den kommenden Jahren sein.“

 

So turbulent die Märkte in diesem Jahr auch gewesen sein mögen, während der Coronapandemie, als Branchen wie Reisen und das Gaststättengewerbe als nicht investierbar galten, schien das Umfeld noch viel schwieriger. Viele dieser Unternehmen haben sich seitdem erholt. „Schwierige Phasen können zermürbend sein“, meint Frank. „Aber unsere Aufgabe als aktive Manager besteht darin, gut vorbereitet zu sein und aus der Überzeugung heraus zu agieren, wenn sich langfristige Chancen bieten.“

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Cheryl Frank ist Aktienportfoliomanagerin und hat 27 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2024). Sie hat einen MBA von der Stanford University und einen Bachelor von der Harvard University.

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Martin Jacobs ist Aktienportfoliomanager und hat 37 Jahren Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2024). Er hat einen MBA von der Wharton Business School und einen Bachelor von der University of Southern California. Jacobs ist Chartered Financial Analyst und Mitglied des CFA Institute.

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Jody Jonsson ist Vice Chair von Capital Group, President der Capital Research and Management Company und Aktienportfoliomanagerin. Sie hat 38 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2024). Sie hat einen MBA von der Stanford University und einen Bachelor in Volkswirtschaft von der Harvard University.

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Samir Parekh ist Aktienportfoliomanager und hat 23 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2024). Er hat ein Postgraduiertendiplom in BWL (gleichgestellt mit einem MBA) vom Indian Institute of Management in Ahmedabad, und einen Bachelor vom Sydenham College der Bombay University. und ist Chartered Financial Analyst®.

Die Ergebnisse der Vergangenheit sind kein Hinweis auf künftige Ergebnisse. Man kann nicht direkt in einen Index investieren.Indizes sind keine gemanagten Produkte. Der Wert und Ertrag von Anlagen können schwanken, sodass Anleger ihr investiertes Kapital ganz oder teilweise verlieren können. Diese Informationen sind weder Anlage-, Steuer- oder sonstige Beratung noch eine Aufforderung, irgendein Wertpapier zu kaufen oder zu verkaufen.
 
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Capital Group managt Aktien in drei Investmenteinheiten, die ihre Anlageentscheidungen autonom treffen und unabhängig voneinander auf Hauptversammlungen abstimmen. Die Anleihenexperten sind für das Anleihenresearch und das Anleihenmanagement im gesamten Unternehmen verantwortlich. Bei aktienähnlichen Anleihen werden sie aber ausschließlich für eine der drei Aktieneinheiten tätig.
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